allgemeine Gesundheitsfragen und Antworten
aus dem Gesundheitschat vom KÄLTENETZWERK. Wir lehnen jegliche Haftung und Verantwortung ab. Wir kennen alle Fragestellenden (fett) und die Personen, welche die Antwort (nicht fett) geben.
Habt ihr Erfahrung mit Krebspatienten? Vor allem als "Nachbehandlung", also kein Chemo mehr, keine Bestrahlung. Kaltbaden sehe ich eigentlich problemlos wenn es langsam aufgebaut wird. Was meint ihr? Was ist mit Kryotherapie? Die Ärzte die ich kenne, sind meistens "ratlos" und sagen entweder grade mal nein oder "weiss nicht" wenn es geht um Kälte. BW
Danke für Deine wertvolle Frage. Es geht wie immer ums pathophysiologische (Entstehungslehre von Krankheiten) und das biologische Prinzip: (1) Kälte führt zur Aktivierung von braunem Fettgewebe im Körper und dies entzieht Glukose (Zucker) dem Tumorgewebe weg (Takahiro Seki, Karolinska Instiut in Solna, Sweden (Nature 08.08.2022) (2) Kälte per se beruhigt die Nebenwirkungen einer entzündlichen Reaktion und fördert somit die Resilienz des Körpers (Stoffwechsel und Immunantwort) gezielter und fokussierter sowie spezifischer gegen Krebszellen zu kämpfen. Grundsätzlich muss man um eine moderne wissenschaftliche Evidenz zu beweisen wie man schön sagt "gross angelegte Studien" durchführen die aber nicht realistisch sind weil es wirtschaftlich-politisch nicht erwünscht ist. Also bleibt die Evidenz des LEBENS und der NATUR plus der GESUNDE MENSCHENVERSTAND plus die bis dato WISSENSCHAFTLICHE ERKENNTNIISSE AUF DEM GEBIET plus die ERFAHRUNG DES EINZELNEN ARZTES um seine Patienten fair und ehrlich über Risiken und Nutzen solch einer Kältetherapie wie zum Beispiel Schwimmen in kalten Wasser, aufzuklären. ICH persönlich würde es meinem Vater und Mutter wenn Sie Krebs hätte empfehlen weil ich der Methode vertraue. Alles Liebe und Gruss von der Medizin. RJ
vielen Dank für deine Antwort. Die Frage ist auch nicht ganz uneigennützlich, weil ich ja selber vor 3 Jahre Brustkrebs hatte. Seit dem auch Winterschwimme/bade und sogar ohne Lymphknoten in der linken Achselhöhle gut mit allem klar komme. Aber bei Krebs gibt es ja viele Varianten, und deswegen auch meine Frage. Aber auch ich rate zur Kältetherapie an😉. Die Kryotherapie finde ich noch eine stufe weiter. Hast du Erfahrung damit, oder selber mal gemacht (oder sonst jemand in diese Gruppe)? BW
Meiner Mutter wurde nach überstandener Krebserkrankung (Lymphdrüsen) von mehreren Seiten die Kältekammer empfohlen. Sie konnte sich bis jetzt jedoch nicht dazu überwinden. EA
Ich arbeite seit 2016 mehrmals wöchentlich mit Krebspatientinnen (Yoga für Krebsbetroffene). Die Damen wissen von meiner Passion fürs kalte Wasser. Leider ist es mir bis zum heutigen Tag nicht gelungen, eine Krebspatientin zum Mitkommen zu motivieren. Allerdings vielleicht auch von Interesse: Seit einiger Zeit werden während gewissen Chemotherapien Kältehandschuhe und/oder Füsslinge benutzt, damit es weniger zu chemobedingten Neuropathien kommt. Auch gibt es Eishauben, die den Haarausfall verhindern oder minimieren sollen. GI
Ich hatte vor 11/2 Jahren heftige Kopfschmerzen schlussendlich durch das Messen des Blutrucks der viel zu hoch war, die Diagnose arterielle Hypertonie bei hochgradiger Nierenarterienstenose li (Verstopfung der Nierenarterie) verursacht durch eine familiäre Hypercholesterinämie (der «schlechte» Cholesterinwert ist viel zu hoch) erhalten.
Therapiert wurde das ganze so: da die Nierenarterie so stark verstopft war, alle anderen Arterien sind bei mir intakt, wurde im Juni 2023 ein Stent - vereinfacht sieht aus wie ein Röhrli - in die Arterie eingesetzt, damit diese offen bleibt und die Niere wieder ganz durchblutet wird und sich dann auch der erhöhte Blutdruck wieder normalisieren konnte.
Aktuell nehme ich einen Cholesterinsenker (Ezetimib Rosuva 10mg/20mg) und einen leichten Blutverdünner damit sich nichts am Stent festsetzt (Aspirin cardio 100mg) Blutdrucksenkende Medikamente benötigt er keine mehr, der Blutdruck ist nun wieder normal. Regelmässige sportliche Aktivitäten, Bewegung hat mich auch schon durch meinen Beruf und ausgewogene Ernährung gesundheitlich unterstützt…
Alle 6 Monate habe ich eine Kontrolle im Inselspital, um den Sitz des Stents zu prüfen, eine Duplexsonographie der Arterien, um die Gefässwände zu Kontrollieren und eventuelle Ablagerungen zu erkennen, Lipidmessungen (Cholesterin) und natürlich Kontrolle des Blutdrucks (den messe ich auch regelmässig zu Hause)
Bis jetzt waren die Resultate der Untersuchungen jedes Mal sehr gut, ich habe auch keine Beschwerden mehr und fühle mich gut, und wie gesagt habe ich zur Sicherheit meine Hausärztin gefragt, ob Kaltbaden für mich möglich ist, und die Ärztin sagt dies sei o.k. für sie, nach Massgabe der Beschwerden natürlich… MR
Danke für Dein Input.
1. Insgesamt relativ zu anderen Ursachen ist eine Nierenarterienstenose (Einengung/Verstopfung) Gott sei Dank relativ selten.
2. Bei JEDEM resistenten hohe Blutdruck, also schwer therapierbarem, MUSS direkt an einer Nierenarterienstenose gedacht werden (der Hausarzt).
3. Vor allem Personen die noch sehr jung sind ( 25-50 Jahre) und Blutdruck entwickeln, da muss mittels Ultraschall dies untersucht werden.
Nach einer Behandlung wie Urs sie es hatte, gibt grundsätzlich vom Blutdruck her keine Probleme mehr, solange matürlich der Stent (das Röhrli) in der Arterie richtig sitzt, deswegen die Kontrollen.
Aussage der Kollegin bezüglich Kaltbaden: 👍 RJ
hier mal kurz aus Sicht eine Osteopathin😉: Ich würde ihm zusätzlich Übungen geben um seine Brustwirbelsäule-Mobilität zu verbessern. Sehr oft gibt es bei Operationen im Rumpf-Bereicht muskuläre Spannungen. Damit er im Wasser schön Durchatmen kann, finde ich dies sehr wichtig. Es gibt ihm dann etwas mehr Flexibilität und weniger "Stress" für seinen Körper. Auf Youtube wird diese Übung gut erklärt. Wenn man in diese Rotation ist, kann man zusätzlich noch Ein- und Ausatmen. Es gibt natürlich sonst auch noch viele andere Atemtechniken die man ihm lernen kann, aber damit kennst du dich glaube ich aus, oder😊? https://youtu.be/FKl_4I1ipVU?si=Z5J-Pw9UqwkjUrbi BW
Liebe Kälte-Interessierte
Im Nachgang vom Tell-Winterschwimmen ist bei mir eine Frage zum Thema „braunes Fett“ aufgetaucht, die ich einerseits aus wissenschaftlichem, andererseits auch aus persönlichem Interesse stelle:
Ich praktiziere nun seit 2017 Winterschwimmen und Kältetraining und habe in dieser Zeit auch schon einige eher „fortgeschrittene“ Kälte-Erfahrungen gemacht.
Im Sommer gehe ich ab und zu in (sehr) kalte Bergseen, jedoch nicht regelmässig. Ansonsten fand bei mir bisher nicht sonderlich viel Kältetraining statt während den Sommermonaten. Dementsprechend finde ich es jedes Jahr im Herbst körperlich (nicht mental!) wieder recht mühsam, mich an die Kälte zu gewöhnen. So habe ich insgesamt nicht das Gefühl, dass ich seit 2017 körperlich wesentlich kälteresistenter geworden bin. Ende Saison jeweils schon, aber es hält nicht über den Sommer an. So frage ich mich, ob das braune Fett – sofern es denn überhaupt gebildet wird über den Winter – bei mir jeweils im Sommer wieder „wegschmilzt“. Was meint ihr dazu?
Abgesehen davon noch eine etwas „positivere“ persönliche Erfahrung, die vielleicht auch von Interesse ist: Seitdem ich winterschwimme ist mein Raynaud-Syndrom so gut wie weg. Und das bleibt auch über den Sommer so! 🙏GI
Hoi zusammen. Das Raynaud-Sdr. ist nicht so einfach zu verstehen, da es im Rahmen von rheumatischen Erkrankungen oder auch als eigenständiges Bild auftreten kann. Da man die Auslöser nicht kennt, ist die Therapie dann auch symptomatisch (d.h. Ausprobieren, was hilft), resp. bei bekanntem Rheuma-Leiden die Grundursache. Grundsätzlich ist die Empfehlung, Auslöser wie Kälte zu vermeiden (das ist dann ein bisschen doof, beim Kältebaden/-schwimmen). Es gibt Medikamente, die die Blutgefässe erweitern, die sind dann aber auch wieder problematisch, da sich dadurch der Körper auch viel schneller sonst abkühlt, da die natürliche Reaktion unterbunden wirde. Ich denke, dass man das individuell nach Beschwerde-Toleranz anschauen müsste, um eine Strategie dazu zu entwickeln (z.B. indem man sich step-by-step daran gewöhnt). Ansonsten noch eine Bemerkung zu oben mit dem Braunen Fett, ich glaube nicht, dass das Braune Fett der einzige Faktor für die Kältetoleranz ist. Die Reaktion auf Kälte ist individuell und natürlich von der regelmässigen Durchführung abhängig. WK
Ich höre immer wieder von positiven Erfahrungen mit Raynaud-Syndrom + Winterschwimmern. Negative Erfahrungen bzw. Verschlechterungen des Raynaud-Syndroms habe ich bisher (während meinen 7 Jahren Winterschwimm-Erfahrung) noch nie gehört. Ich habe einmal auch einen Sommer lang fast täglich Hände und Füsse mit Eisbädern gezielt "trainiert". Das hat vermutlich auch noch einen positiven Beitrag geleistet. GI